Viele Antifaschist*innen waren von Beginn an sprachlos angesichts der Mordserie des NSU und der beinahe täglichen Enthüllungen über das Ausmaß des rechten Terrors und das Agieren der Ermittlungsbehörden und Geheimdienste: Was zutage kam, spottete jeder „Verschwörungstheorie“. Nicht zuletzt, weil auch in und seitens der Antifa zu wenig kritische oder nicht die richtigen Nachfragen in den zurückliegenden zehn Jahren gestellt worden waren bzw. weil die Antifa ihren eigenen Warnungen vor Bewaffnung von Nazigruppen und rechtem Terror selbst so wenig Glauben geschenkt hat.
In dem Workshop soll es nicht darum gehen, den Komplex NSU im Licht der inzwischen bekannt gewordenen Fakten zu beleuchten. Im Zentrum soll vielmehr die Frage stehen, welche Konsequenzen die Antifa aus der NSU-Mordserie ziehen sollte/müsste? In welche Richtung muss es weitergehen? Bessere Recherche, um auf eigene Erkenntnisse bauen zu können? Die Abschaffung des Inlandsgeheimdienstes fordern? Den strukturellen Rassismus bei Polizei und Staatsanwaltschaften ins Visier nehmen? Für ein staatlich unabhängiges Dokumentations- und Monitoringzentrum eintreten? Kontakte zu den migrantischen Communities aufbauen und verstärken?
Mit: Anja Fugo-San (ALB), Felix Hansen (apabiz), Tom (Antifaschistische Linke Düsseldorf), Maike Zimmermann (ak), Moderation: Fritz Burschel (Rosa-Luxemburg-Stiftung und NSU-Prozessbeobachter)