Monatelange Proteste gab es im letzten Jahr als Frankreichs sozialistischer Präsident eins seiner Wahlkampfversprechen einlöste und die Homo-Ehe einführte. Während die konservative UMP den Gesetzesentwurf dazu im Parlament und vor dem Verfassungsgericht anfocht, organisierte ein Bündnis von Kirchen bis rechtsextremenen Gruppen den Protest auf der Straße an dessen Höhepunkt im April 2013 schließlich über eine Million Menschen in Paris demonstrierten. Eine gesellschaftliche Minderheit, zwar wie Umfragen zeigen, aber eine gut organisierte. Mit dabei auch die Front National, deren Führerin Marine Le Pen für den modernen Rechtspopulismus in Frankreich steht, ein moderner Rechtspopulismus der neben sich neben der Agitation gegen die Homo-Ehe gegen die angebliche „schleichende Islamisierung“ Frankreichs und die EU richtet und weitgehend ohne die Holocaust-Relativierung auskommt, ein Front National der nicht mehr der selbe ist wie der Front National unter Jean-Marie Le Pen. Und ein Front National der mit dieser Strategie zunehmend erfolgreich ist. Bei den Lokalwahlen in den letzten zwei Wochen hat der Front National zwar bundesweit nur fünf Prozent der Stimmen erhalten, konnte aber weitere Bürgermeisterämter in mehreren Städten übernehmen und treibt derzeit die konservative UMP und die Sozialisten vor sich her.
Der Workshop wirft einen Blick auf die homophoben Proteste des letzten Jahres und die jüngste Entwicklung und den Erfolg des Front National bei den Regionalwahlen und seine Strategie.