Ein wesentliches Merkmal linker und antifaschistischer Geschichtspolitik war immer die Erinnerung an die Verbrechen der Nazis wachzuhalten, das Gedenken an die Opfer der NS-Vernichtungspolitik zu bewahren und den Widerstand von Antifaschist*innen zu verteidigen. Immer weniger Überlebende und Widerstandskämpfer*innen können noch aktiv ihre Mahnungen an neue Generationen weitergeben. Die gesellschaftliche Erinnerungskultur droht mit dem Verstummen dieser Stimmen noch weiter zu kippen. In den Debatten um die Bewahrung von Erinnerungsorten und gegen die Gleichsetzung von Konzentrationslagern und „Speziallagern“ der Alliierten fehlt ihre Stimme bereits merklich. Auch für uns Antifaschist*innen sind die persönlichen Begegnungen mit Verfolgten, Überlebenden und Widerstandskämpfer*innen häufig wichtige Erfahrungen für das antifaschistische Engagement. Wir wollen in diesem Workshop über die Zukunft der antifaschistischen Erinnerungskultur sprechen und dabei Erfahrungen austauschen und Ideen teilen.
Mit Steffen Kreuseler vom Istoreco (Institut für die Geschichte der Resistenza im Kreis Reggio Emilia).