Es ist offensichtlich: Nationalismus und Rassismus nehmen überall in
Europa zu. Selbst das vom Europarat eingesetzte Europäische Komitee
gegen Rassismus und Intoleranz (ECRI) konstatiert ein drastisches
Anwachsen von Rassismus im Zuge der Euro-Krise. Die offene Gewalt und
die Erfolge von faschistischen Bewegungen wie Chrysi Avgi (»Goldene
Morgenröte«) in Griechenland oder Jobbik in Ungarn sind dabei nur eine
besonders sichtbare und brutale Dimension dieser Entwicklung. Vor den
Wahlen zum Europäischen Parlament Ende Mai 2014 bringen sich überall auf
dem Kontinent extrem rechte Parteien in Stellung. Sie wollen die Gunst
der Stunde nutzen, um angesichts der Euro-Krise und ihrer
gesellschaftlichen Auswirkungen ihren politischen Einfluss zu stärken.
So schmieden der antisemitische und extrem rechte Front National um
Marine Le Pen und die niederländischen Rechtspopulist*innen um Geert
Wilders ein Bündnis gegen Europa. In Großbritannien hetzt die UKIP gegen
Migrant*innen und fordert den Austritt des Landes aus der Europäischen
Union. In Polen formiert sich nach dem Vorbild der ungarischen Jobbik
eine neofaschistische Bewegung aus Hooligans und extremen Rechten.
Vertreter*innen aus Frankreich, Griechenland, Ungarn und Schweden
berichten über die aktuelle Situation in ihren Ländern und diskutieren,
wie dem Rechtsruck entgegengetreten werden kann. Mit Annamaria Artner
(Ökonomin/Ungarn), Tina Louis (Aktivistin Le Horde/Frankreich), Cordelia Hess
(Historikerin/Schweden), Apostolos Kapsalis
(Arbeitswissenschaftler/Griechenland).