Rechter Konsens und linke Hilflosigkeit? Der Coburger Convent und die Proteste dagegen

Der Coburger Convent (CC) ist einer der größten Dachverbände pflichtschlagender Studentenverbindungen. Jährlich treffen sich mehrere Tausend Verbindungsbrüder in der nordbayrischen Kleinstadt Coburg zu ihrem Pfingstkongress. Dabei wird unter anderem der „Weltkriegshelden“ gedacht und ein Fackelmarsch mit anschließender „Feierstunde“ veranstaltet, der in seiner Schauerlichkeit seinesgleichen sucht.

Das rechtskonservative Treiben und seine Rituale bringen seit den 1970er Jahren mal mehr, mal weniger Leute auf die Straße. Dabei haben sich die Gegenproteste in ihrem Charakter über die Jahre immer wieder gewandelt und waren zwischendurch auch ganz eingeschlafen. Seit 2006 finden zu Pfingsten wieder linken Demonstrationen in Coburg statt. Der Protest sieht sich allerdings mit äußerst widrigen Umständen konfrontiert, die kontinuierliche Antifa-Arbeit zusätzlich erschweren.
Trotz seiner Größe und Relevanz für das Verbindungsmilieu wird der CC wenig von Kritik adressiert und die stattfindenden Proteste haben bis dato kaum überregionale Beteiligung erfahren. Dies hängt nicht zuletzt damit zusammen, dass Studentenverbindungen, Rechtskonservative und neue Rechte von antifaschistischer Arbeit weitgehend verschont werden und so der nicht unwichtige Link zwischen Konservativen Eliten und extrem Rechten keine Beachtung findet. Aber gerade dieses Milieu stärkt den rechten Konsens in Deutschland.

Neben der Darstellung und Analyse des CC und der Situation in Coburg wird es Infos zu den diesjährigen Protesten geben. Referent: Studentische Verbindungen auflösen!

Veröffentlicht unter Ablage