Nach dem Scheitern der Kaczynski-Regierung in Polen 2007 und dem damit verbundenen Ausscheiden extrem rechter Akteure der Koalitionspartner aus der Regierung übten sich viele Beobachter*innen in einem Abgesang auf die polnische Rechte. Wenige Jahre später feiert das extrem rechte Spektrum in Polen als „Nationale Bewegung“ (Ruch Narodowy) sein Comeback und wird in dieser Konstellation auch an der Wahl zum Europaparlament teilnehmen. Die rechte Neuformierung reicht allerdings über dieses Wahlbündnis hinaus.
Zentrales Ereignis ist der jährliche sogenannte Unabhängigkeitsmarsch am 11. November in Warschau. Mit zuletzt 50.000 Teilnehmer*innen ist das Großereignis Anlaufpunkt für internationale neofaschistische Gruppierungen, rechte Hooligans und ebenfalls im Aufwind befindliche Autonome Nationalist*innen. Im Workshop gehen wir auf das ideologische Fundament dieser „sozialen Bewegung von rechts“ ein, identifizieren die wichtigsten Akteure und beschreiben das rasant gewachsene internationale Netzwerk der polnischen extremen Rechten.